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Warum überhaupt wählen gehen? Sie haben eine Antwort darauf

"Wir wollen diese jungen Menschen dazu kriegen, zu verstehen, dass sie doch durchaus eine Wahl haben." Unser Kreisvorsitzender Clemens war im Rahmen des Gründungs des Ring politischer Jugend Ulm zum Interview bei der Schwäbischen Zeitung. Klickt doch gerne mal rein: https://www.schwaebische.de/regional/ulm-alb-donau/ulm/warum-ueberhaupt-waehlen-gehen-diese-jugendlichen-haben-eine-antwort-darauf-1997520

 

Offener Brief zur Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS)

Lieber René,
 
am 8. Juni hat sich der Rat der Innenminister*innen der EU auf eine gemeinsame Position zur Reform des gemeinsamen Europäischen Asylsystems geeinigt. Wir danken dir, dass du dir die Zeit genommen hast, als unser MdEP mit uns über dieses Thema zu sprechen.
 
Als Juso-Kreisverbände aus Baden-Württemberg sind wir aber der Meinung: Die Reform darf unter keinen Umständen in dieser Fassung verabschiedet werden!
 
Sie ist weder mit den sozialdemokratischen Grundwerten noch mit dem Gebot von Humanität gegenüber den Menschen vereinbar, die bei uns unter Einsatz ihres Lebens Schutz suchen. Die Reform ist die Abkehr von fundamentalen Menschenrechten und steht für ein Europa der Abschottung und der Zäune, indem sie längst Realität gewordene illegale Praktiken an der EU-Außengrenze legalisiert.
 
Die vorgeschlagenen Reformvorschläge sind weder praktikabel, noch tragen sie zu einer nachhaltigen Lösung der Krise der europäischen Migrationspolitik bei. Sie ist der Traum rechter Ideolog*innen und stellt einen Frontalangri. auf das Asylrecht dar.
 
Als Sozialdemokrat*innen stellen wir uns gegen diese Reform und sagen: „Schluss mit den Kompromissen mit rechten Ideolog*innen auf Kosten der Menschlichkeit!“.
 
 
1. Die unmittelbaren Folgen der Reform

Kernstück der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems ist das Grenzverfahren. Dabei soll in einer Vorabprüfung geprüft werden, ob die Schutzsuchenden berechtigt sind, einen Asylantrag in einem EU-Staat zu stellen. Einziges Prüfkriterium ist die bisherige Anerkennungsquote der Asylanträge aus dem Heimatland der Personen. Liegt diese unterhalb von 20%, werden die Flüchtenden, dem Grenzverfahren, einem Express-Asylverfahren zugeführt.
 
Dem Grenzverfahren vorgeschaltet ist eine Zulässigkeitsprüfung. Als unzulässig gelten dabei Anträge, deren Antragsteller über einen sogenannten „sicheren Drittstaat“ eingereist ist. In diesem Fall erfolgt die Abschiebung unmittelbar, ohne Prüfung des Asylantrages.
 
Insbesondere bleibt damit beispielsweise einer jungen Afghanin, die von ihrer Botschaft natürlich kein Reisevisum erhält, das Anrecht auf einen Schutzstatus in der EU verwehrt, wenn sie über die Türkei eingereist ist, da die Türkei als sicherer Drittstaat gilt. Dabei wird aber z.B. die Asylgesetzgebung der Türkei faktisch den an sichere Drittstaaten bisher angelegten Maßstäben nicht gerecht. Die Reform will daher zudem die Anforderungen für die Annahme eines sicheren Drittstaates absenken und überlässt so Schutzsuchenden autokratischen Regimen.
 
Die Grenzverfahren selbst werden rechtsstaatlichen Grundsätzen nicht gerecht und sind so konstruiert, dass Schutzsuchenden die Durchsetzung ihres Anspruchs auf Asyl erschwert wird, nur weil die bisherige Anerkennungsquote des jeweiligen Drittstaates nicht hoch genug ist. Zugang zu einem vollwertigen und inhaltlichen Asylverfahren im Sinne der Charta der Grundrechte der Europäischen Union erhalten die Menschen nur nach positiver Vorprüfung.
 
Es ist davon auszugehen, dass viele Menschen versuchen werden, sich diesem Verfahren zu entziehen. Für die Dauer dieser Vorabprüfung von bis zu 12 Wochen sollen die Ankommenden daher in Haft genommen werden, ohne jemals gegen Recht verstoßen zu haben. Generelle Ausnahmen für Familien, Schwangere, Kinder, chronisch kranke Personen oder andere besonders vulnerable Gruppen sind dabei nicht vorgesehen.
 
Dabei ist es absurd, wenn unsere Genossin und Innenministerin Nancy Faeser verkündet, man habe in den Verhandlungen erreicht, dass die inhaftierten Flüchtenden in jedem Fall auf die Möglichkeit der Beiziehung eines Rechtsbeistandes hingewiesen werden müssen. Bei Haftlagern in der Peripherie, weit außerhalb von Städten, kann man sich vorstellen, dass es für Flüchtende faktisch unmöglich sein wird, überhaupt Kontakt zu Rechtsanwält*innen aufnehmen zu können, geschweige denn schließlich auch tatsächlich von diesen beraten und vertreten zu werden, wenn sie beispielsweise Widerspruch gegen einen abgelehnten Asylantrag einreichen wollen.
 
Weitere vorgesehene Mechanismen, wie die Fiktion der Nichteinreise tragen dazu bei, für die Zeit des Grenzverfahrens den Zugang zu rechtsstaatlichen Verfahren oder die Prüfung von Gerichtsentscheidungen in den sogenannten Transitzonen zu erschweren.
 
Wird ein Antrag im oben beschriebenen Prozess als unzulässig erklärt, wird die Rückführung in einen sicheren Drittstaat veranlasst. Das kann sowohl ein Staat sein, zu dem die ge.üchtete Person keinerlei persönlichen Bezug hat und der ihr völlig fremd ist, als auch ein Staat, der aufgrund der individuellen Fluchtursache (die nicht geprüft wird!) nicht als sicheres Aufnahmeland für diese Person einzustufen ist. Insbesondere kann nicht verhindert werden, dass diese Person in einen weiteren noch unsicheren „Viertstaat“ abgeschoben wird („Kettenabschiebung“), der von der EU nicht einmal als „sicherer Drittstaat“ eingestuft wird. Die Türkei beispielsweise schiebt Afghan*innen in den Iran oder nach Afghanistan ab, was dazu führt, dass die afghanische Schutzsuchende aus obigem Beispiel mit großer Wahrscheinlichkeit wieder in das Land zurückgeführt wird, aus dem sie ge.ohen ist. Schon die erste Abschiebung wäre in diesem Fall rechtswidrig.
 
Die vorgesehene Senkung der Hürden zur Klassi.zierung eines Staates als sicheren Drittstaat wird diese längst bekannte Praxis weiter befeuern.
 
 
2. Die Reform ist nicht praktikabel

Die Erfahrung zeigt, dass die Ziele der Reform nicht umsetzbar sind. Seit 2015 gibt es kein Beispiel einer Erstaufnahmeeinrichtung an der EU-Außengrenze, die eine ausreichende humanitäre/rechtliche Versorgung gewährleisten könnte und die damit auf eine Praktikabilität der Reformpläne hindeuten würde.
 
Im Gegenteil, das Leiden der Schutzsuchenden in den verschiedenen Lagern auf Inseln, wie Lesbos, Samos, Moria oder Lampedusa ist vielfach dokumentiert. Die Unterbringung der Menschen in Lagern wie diesen ist schon jetzt mit den Menschenrechten nicht vereinbar und im noch größeren Stil nicht umsetzbar.
 
 
3. Die Reform trägt nicht zur Lösung der Probleme bei

Eine zentrale Ursache für die Krise der EU-Migrationspolitik ist das Fehlen eines EU-weiten, verbindlichen Solidaritätsprinzips. Das Dublin-Abkommen, nach dem grundsätzlich der Staat der Ersteinreise für Aufnahme- und Asylverfahren zuständig ist, ist gescheitert und führt zu einer Überlastung der Mittelmeer-Staaten. Genau für dieses Problem liefert die Reform jedoch nur eine freiwillige Lösung v.a. in Form von Geldzuschüssen. Das führt dazu, dass der Großteil der Verantwortung weiterhin Staaten wie Griechenland zukommt, das bekanntermaßen fast täglich Menschen über illegale, gewaltsame Pushbacks unter Inkaufnahme von Todesopfern an der EU-Außengrenze zurückdrängt, um den Flüchtenden den Zugang zu einem rechtsstaatlichen Asylverfahren, auf das sie einen Anspruch haben, zu versperren. Nichts deutet darauf hin, dass diese Praxis im Zuge der Reform eingestellt wird.
 
Auch die dringend benötigte Beschleunigung der Asylverfahren bleibt aus, da eine solche erfahrungsgemäß nur durch rasche sorgfältige inhaltliche Prüfung und nicht durch zusätzliche administrative Vorabprüfungen erreicht wird.
 
Im Allgemeinen ist durch die Reform eine weitere Befeuerung von Schlepperkriminalität zu erwarten. Um die bevorstehende Grenzhaft zu umgehen und aufgrund der Aussichtslosigkeit der Grenzverfahren werden sich mehr Menschen aus Verzwei.ung in die Hände skrupelloser Schlepper*innen und in nicht fahrtüchtige Boote begeben, in der Ho.nung so, vorbei an den Zäunen, Zugang zu einem fairen Asylverfahren im Land selbst zu erhalten.
 
Die SPD muss sich die fundamentale Frage stellen: Wie wollen wir mit Menschen umgehen, die an der EU-Außengrenze Schutz suchen? Als Sozialdemokrat*innen sind wir Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität verp.ichtet. Wir stehen immer auf der Seite von Humanität und Menschenrechten und niemals auf der Seite von Abschottung, illegalen Pushbacks und Menschenfeindlichkeit.
 
Ohne Zweifel steckt die europäische Migrationspolitik in einer Krise. Fehlende Solidarität und die Überforderung der Staaten an der Mittelmeerküste sind der Grund dafür. Die vorgeschlagene Reform trägt aus unserer Sicht nicht zur Lösung dieser Krise bei. Im Gegenteil, sie ist nicht mit den fundamentalen Menschenrechten, der Genfer Flüchtlingskonvention und der UN-Kinderrechtskonvention vereinbar. Der Gedanke eines freiheitlichen und toleranten Europas der o.enen Grenzen .ndet sich in ihr nicht.
 
 
Für uns ist deshalb klar:
 

  • Der Reform darf in dieser Fassung nicht zugestimmt werden!
  • Das Recht eines jeden Menschen auf ein faires und individuelles Asylverfahren nach sachlichen Kriterien und unter Wahrung rechtsstaatlicher Prinzipien ist für uns unverhandelbar.
  • Eine Abschiebung der Verantwortung an vermeintlich sichere Drittstaaten, sobald die Schutzsuchenden über diese eingereist sind, muss verhindert werden.
  • Keine Inhaftierung von Schutzsuchenden während ihres Asylverfahrens!
  • Illegale Zurückweisungen an der Grenze müssen konsequent untersucht und bestraft sowie künftig verhindert werden.
  • Es braucht eine Koalition der aufnahmebereiten Staaten zur Erarbeitung eines Konzepts für eine faire Verteilung Schutzsuchender in der EU sowie mittelfristig einen verp.ichtenden Solidaritätsmechanismus, der alle EU-Staaten verp.ichtet, ihrer Verantwortung aus Art. 18 der EU-Grundrechtecharta gerecht zu werden.


 Eine Reform, die diese Forderungen nicht umsetzt, ist aus unserer Sicht ein Rückschritt bei der Umsetzung der fundamentalen Menschenrechte für alle Menschen und ein historischer Fehler.
 
Wir fordern dich und alle Genoss*innen im Europäischen Parlament, im Parteivorstand und in anderweitiger Verantwortung daher auf, diese Verantwortung für Menschlichkeit und Rechtsstaatlichkeit anzunehmen, die Verabschiedung der Reform des Europäischen Asylsystems zu verhindern und eine menschenrechtskonforme, solidarische und rechtsstaatliche Reform auf den Weg zu bringen.
 
Wir danken dir, dass du dir die Zeit genommen hast, mit uns über das Thema zu sprechen. Wir ho.en auf deine Unterstützung und sind gespannt auf weitere Perspektive zu dem Thema. Für weitere Gespräche stehen wir natürlich jederzeit zur Verfügung.
 
Solidarische Grüße

Jusos BaWü, Jusos Heidelberg, Jusos Stuttgart, Jusos Ostalb, Jusos Freiburg im Breisgau, Jusos Breisgau-Hochschwarzwald, Jusos Emmendingen, Jusos Ulm, Jusos Kreis Esslingen, Jusos Ludwigsburg, Jusos Ortenau, Jusos Rhein-Neckar, Jusos Neckar-Odenwald, Jusos Schwarzwald-Baar, Jusos Rastatt/Baden-Baden

 

FCLR - Was kann ich persönlich gegen strukturellen Rassismus tun?

Als Einzelperson kannst auch du einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von strukturellem Rassismus auf lokaler Ebene leisten. Hier sind fünf Ideen:

  1. Bildung und Informationsaustausch: Informiere dich selbst über Rassismus, seine Ursachen und Auswirkungen. Lies Bücher, schaue Dokumentationen oder besuche Veranstaltungen, um dein Verständnis zu erweitern. Teile dieses Wissen mit anderen und ermutige sie, sich ebenfalls zu informieren.
  2. Offene Gespräche führen: Initiiere Dialoge über Rassismus mit Familie, Freunden, Kollegen oder Nachbarn. Sprich über deine eigenen Erfahrungen, höre anderen zu und versuche, Stereotypen und Vorurteile zu hinterfragen. Indem du das Thema offen ansprichst, trägst du zur Sensibilisierung bei.
  3. Unterstützung lokaler Initiativen: Finde heraus, ob es in deiner Gemeinde Organisationen oder Gruppen gibt, die sich aktiv gegen Rassismus engagieren. Biete deine Unterstützung an, sei es durch ehrenamtliche Arbeit, Spenden oder das Teilen ihrer Aktivitäten in sozialen Medien.
  4. Solidarität zeigen: Stehe Menschen zur Seite, die von rassistischer Diskriminierung betroffen sind. Zeige Empathie, höre zu und ermutige sie, ihre Erfahrungen zu teilen. Zeige öffentlich Solidarität, zum Beispiel durch das Mitmachen bei Kundgebungen oder Demonstrationen gegen Rassismus.
  5. Politische Teilhabe: Engagiere dich politisch und setze dich für anti-rassistische Politik ein. Informiere dich über die Positionen und Programme von politischen Parteien und unterstütze diejenigen, die sich aktiv gegen Rassismus und für soziale Gerechtigkeit einsetzen. Nimm an Wahlen teil und bringe deine Stimme für eine inklusivere Gesellschaft ein.

Denke daran, dass die Bekämpfung von strukturellem Rassismus ein fortlaufender Prozess ist. Es ist wichtig, sich kontinuierlich zu informieren, reflektiert zu handeln und mit anderen zusammenzuarbeiten, um positive Veränderungen zu bewirken.

 

IDAHOBITA* 2023 - Together always: united in diversity

Am 17.05. ist es wieder soweit: Der jährliche Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, Trans- und Asexuellenfeindlichkeit (IDAHOBITA*) steht an. An diesem Tag gedenken wir daran, dass vor 33 Jahren, am 17. Mai 1990, Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestrichen wurde - ein bedeutender Schritt weg von Diskriminierung hin zu einem vielfältigen Miteinander.

 

Trotzdem ist die freie Auslebung der eigenen sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität in vielen Ländern nach wie vor mit enormen Gefahren verbunden, sogar mit der Todesstrafe. Auch hier in Deutschland sind queere Menschen noch immer Anfeindungen und struktureller Diskriminierung ausgesetzt, und das Risiko, Opfer von Straftaten zu werden, ist erhöht. Wir erinnern auch an den gewaltsamen und tragischen Tod von Malte C. beim CSD 2022 in Münster.

 

Besonders für jüngere Menschen ist es oft schwierig, an Informationen, Beratung und Unterstützung zu gelangen. Es ist auch wichtig zu betonen, dass queere Menschen häufig von weiteren Diskriminierungsformen betroffen sind, wie Rassismus oder Ableismus.

 

Es ist wahr, es wurden Fortschritte erzielt, wie der im November 2022 verabschiedete Aktionsplan "Queer leben" oder die Ernennung des ersten Queer-Beauftragten der Bundesregierung, Sven Lehmann. Aber es gibt noch viel zu tun, da rechte Bewegungen weltweit die erkämpften Erfolge gefährden, indem sie konservatives und rückwärtsgewandtes Gedankengut verbreiten, wie wir es besonders in den USA beobachten.

 

Wir wollen klar Stellung gegen jegliche Feindlichkeit gegenüber queeren Menschen beziehen und auf die noch immer bestehenden Probleme aufmerksam machen. Aus diesem Grund informieren wir am 17.05.2023 ab 16 Uhr mit Infoständen auf dem Münsterplatz und halten ab 18 Uhr eine Kundgebung ab, um Menschen die Möglichkeit zu geben, sich vor Ort zu informieren und miteinander ins Gespräch zu kommen.

 

Lasst uns gemeinsam den IDAHOBITA* 2023 auf dem Münsterplatz feiern und uns für eine Welt einsetzen, in der alle Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität oder Geschlechtsausdruck, respektiert, akzeptiert und gleichberechtigt sind!

 

Pressemitteilung der Jusos Ulm/Alb-Donau zum Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine

Ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs am 24.02.2022 blicken wir Jusos mit gemischten Gefühlen auf die vergangenen 12 Monate. 

Das enorme Durchhaltevermögen der Ukrainischen Streitkräfte und der Zivilbevölkerung stimmt zwar immer wieder hoffnungsvoll, jedoch dürfen wir uns nicht täuschen lassen: mit jedem weiteren Tag verlieren mehr und mehr Unschuldige in diesem sinnlosen Krieg ihr Leben, werden aus ihren Dörfern und Städten vertrieben oder müssen in ständiger Angst vor einem Raketenangriff leben. 

Für uns ist klar: der Einmarsch und das Töten muss schnellstmöglich ein Ende finden und der einzig akzeptable Weg hierfür kann nur der Rückzug aller russischen Truppen, Söldnergruppen und prorussischen Separtistenkämpfer vom Staatsgebiet der Ukraine sein! 

Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Bundesregierung sowie ihre internationalen Verbündeten weiterhin alle nötigen Mittel, wirtschaftlich sowie militärisch, zur Verfügung stellen. 

Daher fordern wir die Bundesregierung dazu auf, die Lieferung der bereits genehmigten Panzer und Munition zu beschleunigen und sich aus der Zögerhaltung hin zu einer Führungsrolle in der Ukrainehilfe zu lösen, indem Partner in die Pflicht genommen und Impulse für weitere militärische und zivile Hilfslieferungen gesetzt werden. 

Weiter rufen wir die Schweiz dazu auf, ihre neutrale Stellung im Hinblick auf den russischen Angriffskrieg endgültig aufzugeben und die Produktion sowie Lieferung von Munition für den "Gepard" an die Ukraine zu genehmigen! 

Nur mit konsequentem Handeln besteht die Chance, den Konflikt zeitnah zu beenden und der Ukraine in eine günstige Position bei zukünftigen Friedensgesprächen zu verhelfen; denn ohne die Waffenlieferungen und wirtschaftliche Unterstützung des Westens im vergangenen Jahr gäbe es schon heute keine Ukraine mehr. 

Am Ende kann es nur eine diplomatische Lösung des Konflikts geben. Allerdings verurteilen wir die in den vergangenen Wochen vermehrt vorgebrachten Forderungen, die Ukraine müsse einen Diktatfrieden akzeptieren, aufs Schärfste. Es ist wichtig, dass Deutschland die Ukraine auch weiterhin militärisch unterstützt, um eine Grundlage für Verhandlungen zu schaffen, in denen die Ukraine ihre territoriale Souveränität wiederherstellen kann.

Die Jusos Ulm/Alb-Donau stehen weiter solidarisch zur ukrainischen Bevölkerung und sind in Gedanken bei den Vertriebenen, Angehörigen von Kriegsopfern und den Soldatinnen und Soldaten, die auch am heutigen Tag an vorderster Front ihre Freiheit und Demokratie mit dem Leben verteidigen! 

Gez. Vorstand Jusos Ulm+Alb-Donau