Motto des Aktionsbündnisses 1. Mai Am 1. Mai ist der Ulmer Weinhof üblicherweise brechend voll. Dutzende Organisationen folgen dem Aufruf des DGB zur Maikundgebung mit Demonstrationszug. Auch ein Aktionsbündnis verschiedener politischer Jugendorganisationen wäre an diesem Tag gern mit wehenden Fahnen durch die Innen-stadt gezogen. Doch in diesem Jahr macht die Corona-Pandemie den jungen Aktivist*innen einen Strich durch die Rechnung.
"Uns war schnell klar, dass wir umdenken müssen – denn der Tag der Arbeit ist für uns zu wichtig, als dass wir ihn einfach ausfallen lassen würden", so Lisa Wellmann, Jugendbildungsreferentin beim DGB und Initiatorin des Jugendbündnisses. Als die erste Videokonfe-renz dann stattfindet, sprudeln die Ideen. Das Motto ist bereits klar: Keinen Schritt zurück. Mit die-sem Motto soll an die bereits erreichten Erfolge der Arbeiter*innen- und Gewerkschaftsbewegung erinnert werden. Auch wenn bereits viel erreicht wurde, so gibt es doch noch einiges zu tun. Die Ge-schichte hat gezeigt: Nur durch organisiertes Handeln lassen sich Beschneidungen von sozialen Rechten verhindern. Im Ulmer Jugendbündnis kristallisiert sich schnell als zentrale Forderung her-aus: keine Abwälzung der Krisenlasten auf Auszubildende, junge Berufstätige, Schüler*innen oder Studierende. Bei einem Spaziergang durch die Ulmer Innenstadt lassen sich momentan weitere For-derungen nachlesen. Sie wurden auf Plakate gedruckt und in Zweiergruppen angebracht. „Natürlich nehmen wir den Infektionsschutz sehr ernst“ betont Anne Weit, Pressereferentin der Jusos Ulm, „aber es ist uns wichtig, dass demokratische Rechte wahrgenommen werden können und dass wir auch für Menschen sichtbar sind, die keine sozialen Medien nutzen.“ Das Aktionsbündnis hat einen Instagram-Kanal, auf dem am 1. Mai Interviews veröffentlicht werden. Darüber hinaus sind fünf der Aktivist*innen am 30.04. in der Sendung Plattform auf Radio free FM zu hören. Im Rahmen dieser Sendung hat auch ein Rapsong des Künstlers MiLo Premiere. Jan Gottke, Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall hat das Schlusswort: „Mithilfe dieser Aktionen wird trotz der Beschränkungen ein starkes Signal für Arbeitnehmer*innenrechte nach außen gesendet. Wir stehen dafür ein, dass diese Rechte vollends wiederhergestellt werden und perspektivisch weiter ausgebaut werden.“